
Wie Inspiration funktioniert
Inspiration bedeutet wortwörtlich Einhauchung und stammt aus der Antike, als sich Dichter als Empfänger göttlicher Eingebungen verstanden. Zwei Psychologen aus Rochester wollten sich mit dieser Erklärung nicht zufriedengeben und isolierten drei Kernaspekte von Inspiration.
Erstens, dass Inspiration ohne Absicht und spontan hervorgerufen wird. Dies passiert öfters bei Menschen, die offen für Erfahrungen und stärker mit ihren Aufgaben beschäftigt sind.
Zweitens erfahren inspirierte Personen lebhafte Momente der Klarheit und ein visionäres Bewusstsein für höhere Möglichkeiten. Und obwohl sie einen starken Drang haben, ihre Arbeit zu meistern, sind sie frei von dem Wunsch, ihren eigenen Status zu erhöhen und Konkurrenten zu übertreffen.
Drittens ist für Inspiration eine sogenannte Annäherungsmotivation charakteristisch, also die Erreichung eines positiven Zielzustandes. Inspirierte wollen nicht primär eine Niederlage vermeiden, sondern sind vielmehr von dem Wunsch beseelt, ihre Idee oder Vision zu verwirklichen.
Inspiration ist keine Charaktereigenschaft, sondern ein temporärer Zustand, auf den man eingehen kann oder nicht. Allerdings kann man Inspiration häufiger durch konstanten Effort hervorrufen, da kleine Erfolgserlebnisse zu einem Produktivitäts-Kreativitäts-Kreislauf führen. Auch führen inspirierende Personen im Umfeld oder Helden angeblich zu mehr Inspiration. Aus dieser etwas vagen Anleitung der Psychologen lässt sich schliessen: Sich gänzlich von Inspiration abhängig machen sollte man wohl nicht.
«Genius is one percent inspiration and ninety-nine percent perspiration.»
Thomas A. Edison