
Wie die Erfindung des Taschenrechners beinahe unterging
Im Jahr 1967 erfand US-Physiker Jack Kilby den ersten Taschenrechner mehr oder weniger nebenbei. Er hatte Jahre zuvor den ersten Mikrochip der Welt erfunden, dessen Potenzial aber von seinem Arbeitgeber Texas Instruments sowie in Fachkreisen völlig ignoriert wurde. Also setzte er sich daran, ein konkretes Anwendungsbeispiel dafür zu bauen. So entstand «Cal Tech», der erste Taschenrechner – damals noch 2,5 Pfund schwer, also nicht wirklich hosentaschentauglich. Auch von dieser Erfindung war Texas Instruments wenig beeindruckt, sodass es die japanische Firma Canon war, die die erste Serienproduktion von Taschenrechnern startete.
Die ersten Rechner wurden noch für über 400 Dollar verkauft. Circa 1972 gelang der Durchbruch, als die Preise und das Gewicht mächtig sanken und auch Schulen die Erfindung im grossen Stil einsetzten. Erst im Jahr 2000, also nach 42 Jahren, erhielt Jack Kilby den Nobelpreis in Physik für seine Erfindung des Mikrochips, dessen Bedeutung für die Computerindustrie bis heute essenziell ist.
«Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.» – Mark Twain