
Wie der Container die Welt veränderte
Bis 1956 war das Transportieren von Gütern umständlich und teuer. So teuer, dass man es meistens gleich sein liess, ausser bei Luxusgütern mit hohen Margen. Dies änderte sich mit dem Standardcontainer: Eine simple Metallbox mit wasserdichten Türen, welche direkt vom Schiff auf LKW und Zug verladen werden kann.
Der ISO-Container veränderte die Welt. Die Kosten des Gütertransports sanken dramatisch und Lieferketten wurden länger. Industriekomplexe in urbanen Zentren verschwanden zugunsten von spezialisierten Fabriken in verarmten, ländlichen Gebieten am anderen Ende der Welt, die ihre tiefen Löhne als Vorteil nutzen konnten.
Jahrhundertealte Häfen wurden plötzlich zu klein und verschwanden, dafür entstanden gigantische Containerhäfen an unwahrscheinlichen Orten in Südkorea oder Malaysia. Die hochspezialisierten Lieferketten, wie wir sie heute im Technologiebereich kennen, wären vorher kaum denkbar gewesen.
Das erste Containerschiff war die Ideal-X, ein umfunktionierter Tanker, der 58 Container transportierte, welche dann auf exakt 58 Lastwagen verladen wurden. Das Schiff gehörte Malcom McLean, einem Unternehmer ohne jegliche Ahnung von Schifffahrt. Er hatte früher als LKW-Fahrer gearbeitet und sich über das umständliche Verladen von Kisten, Säcken und Körben am Hafen aufgeregt.
“The container is at the core of a highly automated system for moving goods from anywhere , to anywhere, with a minimum of cost and complication on the way.”
– Marc Levinson, The World the Box Made