
Warum es früher fast nie Inflation gab
Die Inflation steigt zurzeit wieder. Als es nur metallische Währungen gab, war Inflation ein seltenes und schwaches Phänomen. Als Cäsar Gallien eroberte, verursachten die erbeuteten Reichtümer eine leichte Inflation in Rom. Auch im 16. Jahrhundert gab es eine Preisrevolution, verursacht durch die Spanier, welche die Schätze der Azteken und Inka an sich nahmen, und vor allem durch die neuen Silberminen in Mexiko und Peru. Selbst diese Preisrevolution führte aber nie zu einer aus heutiger Sicht beeindruckenden Inflation - weniger als durchschnittlich 2% im Jahr.
Nicht dass Könige und Regierungen nie versuchten, durch das zusätzliche Herstellen von Geld ihre Schulden zu finanzieren. Im Gegenteil, sie versuchten es ständig. Aber gebunden an Metall-Währungen blieb die Erhöhung der Geldmenge und damit auch eine Inflation ein träger Prozess.
Dies änderte sich mit der Einführung von Papiergeld. Alle Hyperinflationen fanden ausnahmslos mit Papiergeld statt, und fast alle im 20. Jahrhundert. Es gab auch nie eine Hyperinflation, welche nicht von einem grossen Budgetdefizit des Staates verursacht wurde. Historisch gesehen sind Diktaturen besonders anfällig für starke Inflationen. Aber auch in Demokratien ist die Versuchung für die Regierungspartei gross, Defizite über die Zentralbank zu finanzieren.
“It is true that government must pay interest on a rising debt, but this lies in the future, after the next elections.”
– Peter Bernholz, Wirtschaftswissenschaftler
Monetary Regimes and Inflation. Peter Bernholz