
Unterirdisch luxuriös in den Kollaps
Kollapsologie ist eine vermeintlich neue Wissenschaft, welche sich mit dem möglichen Zusammenbruch der industriellen Zivilisation befasst. Während seit Jahrtausenden Kulturen immer wieder mehr oder weniger plausible Weltuntergangsszenarien erfanden, fokussieren sich moderne Kollapsologen vor allem auf die Zerstörung der Umwelt.
Auch wenn die apokalyptischen Vorhersagen bisher nicht eingetroffen sind, haben sie trotzdem ein neues Geschäftsmodell boomen lassen: Luxus-Bunker. Vorwiegend Milliardäre lassen sich diese unterirdischen Komplexe bauen, oft in Neuseeland. Die Pandemie befeuerte das Business zusätzlich.
Praktisch gesehen sind dies fragwürdige Projekte, denn im Falle eines Kollapses würden diese Bunker wohl als erstes geplündert werden. Zumindest die Öko-Kollapsologen sollten nichts dagegen haben: Unterirdisch zu bauen ist zwar teuer, aber es spart Platz und schafft eine bedeutend bessere Energiebilanz, besonders in sehr heissen und sehr kalten Klimazonen. Und ihre Kollegen aus der eher optimistischeren Zukunftsforschung freut es erst Recht, da sich die Mega-Städte der Zukunft ihrer Meinung eher nach unten als nach oben entwickeln werden.
“Historically humanity has often taken shelter in caves or underground, and it is often thought we might do so again, on other worlds, in event of disasters, or simply because we run out of room on the ground above.”
– Isaac Arthur, Futurist