
Power Posing – was bringt’s
Im Jahr 2010 hat ein Forscherteam der Harvard Business School mit einer Studie über das sogenannte Power Posing für Furore gesorgt. Um was geht es? Bei der Power-Pose – auch Superman-Pose genannt – legt man die Hände auf die Hüfte und streckt das Kinn hoch. Diese Körperhaltung sollte bei grosser Aufregung und Nervosität, beispielsweise vor Vorträgen oder Vorstellungsgesprächen, durch den Ausstoss bestimmter Hormone wie Testosteron und Cortisol für mehr Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit sorgen.
In Fachkreisen wurde die Studie jedoch schnell diskreditiert – es seien gewisse wissenschaftliche Kriterien nicht eingehalten worden, zudem liessen sich die Forschungsergebnisse in Wiederholungsstudien nicht bestätigen. Trotzdem gehört Power Posing zu den beliebtesten Mythen in der Coachingwelt, wird noch heute empfohlen und gerne praktiziert. Dies liegt womöglich an der menschlichen Anfälligkeit für schnelle Lösungen für komplexe Probleme.
Die Körperhaltung hat gemäss validen Studien jedoch tatsächlich einen Einfluss auf die Psyche. Bewiesen wurde jedoch nur, dass eine zusammengesunkene Haltung sich negativ auf unseren psychischen Zustand auswirkt – aber nicht vice versa.
«Always hold your head up, but be careful to keep your nose at a friendly level.» – Max L. Forman