Warum Holzpaletten eine hochinnovative Technologie sind
Nebst Lastwagenfahrern und Containern erfahren globale Lieferketten zurzeit auch eine Knappheit an Holzpaletten. Diese entstand durch den Arbeitskräftemangel während Corona, vor allem in den Sägewerken. Es werden zwar keine Bäume für Holzpaletten gefällt (das könnte sich niemand leisten), sondern sie werden aus den Holz-Überresten beim Bau von Häusern und Möbeln hergestellt. 70% aller Holzpaletten werden recycelt.
Was wie ein paar zusammengenagelte Holzbretter aussieht, ist eine hochentwickelte Technologie. Nebst standardisierten Paletten werden heute viele speziell für eine bestimmte Industrie angefertigt, mit unterschiedlichen Holz-Zusammensetzungen je nach Belastung durch Gewicht oder Feuchtigkeit. Holzpaletten sind nicht alternativlos, aber am günstigsten. Von den 5 Milliarden Paletten, welche global verschifft werden, sind deshalb nur 10% aus Kunststoff oder Metall, die restlichen 90% aus Holz.
Holzpaletten entstanden zusammen mit dem Gabelstapler vor etwa 100 Jahren und setzten sich während dem 2. Weltkrieg durch, als die Alliierten möglichst effizient Waffen verschiffen wollten. Die Lebensdauer einer einzelnen Holzpalette beträgt etwa 10 Jahre, bis sich Reparaturen nicht mehr lohnen. Wer den Paletten ihren Siegeszug ermöglichte, ist gleichzeitig ihr natürlicher Feind: Die meisten werden durch Gabelstapler beschädigt.
“If we could get rid of forklifts, pallets would last forever.”
– Marshall White, Professor Emeritus Virginia Tech