
Taylorism ist zurück, in digital
Ein Manager wundert sich, dass sein Team es nicht fertigbringt, auch nur ein Drittel von dem zu leisten, was er als anständige Arbeit bezeichnen würde. Das Jahr ist 1877, der junge Mann heisst Frederick W. Taylor und er setzte sich zum Ziel, Management mit wissenschaftlichen Prinzipien zu verbessern. Kern war die genaue Messung der Arbeitsleistung, gerne auch mal mit der Stoppuhr, um diese dann zu optimieren.
Die Methoden dieses “Taylorism” oder Scientific Management waren schon damals umstritten und ihre tatsächliche Wirksamkeit wird bis heute debattiert. Es war aber eine der ersten Managementtheorien, auch wenn sie längst durch neuere abgelöst wurde.
Totzukriegen ist Taylorism aber scheinbar nicht. Mit künstlicher Intelligenz anstatt Stoppuhren gehen vor allem prominente Technologiefirmen dazu über, die Leistung ihrer Angestellten genau zu erfassen. Nur: Dieser neue, digitale Taylorismus funktioniert beidseitig. Angestellte können zu mess-enthusiastische Arbeitgeber auf digitalen Plattformen bewerten.
«A great writer of software code is worth 10,000 times the price of an average software writer.»
– Bill Gates